Unsere Absolvent:innen -
Engagiert in Kirche und Diakonie


Anne Stuhlmann

„Durch die EHD fühle ich mich als Fachkraft gut aufgestellt“

Alumna Anne Stuhlmann hat Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Gemeindepädagogik und Diakonik auf dem Schwalmstädter Campus Hephata der Evangelischen Hochschule Darmstadt studiert und betreut heute als Teamleitung eine Wohngruppe der Hephata Diakonie für Menschen mit Beeinträchtigung. Das Studium hat ihr Wissen vertieft und sie beruflich vorangebracht.

Anne Stuhlmann hatte schon eine Ausbildung als Erzieherin und Sozialassistentin absolviert, als sie merkte, „mir fehlt da noch was“.  „Für meine Arbeit wollte ich den wissenschaftlichen Aspekt vertiefen“, sagt die heute 30-Jährige. Da sie aus Schwalmstadt stammt und durch ihre bisherige Arbeit bereits Lehrkräfte der Evangelischen Hochschule Darmstadt kannte, war für sie von Beginn an klar, dass sie am zweiten Standort der EHD, auf dem Campus Hephata, studieren wollte. „Mir hat das kleine, familiäre Angebot der Hochschule gut gefallen“, erzählt Anne Stuhlmann. 

50 Studierende begannen 2016 in Schwalmstadt den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Gemeindepädagogik und Diakonik. „Alle kannten sich und alle hatten miteinander Kontakt“, berichtet sie. In ihrer Gemeindepädagogik/Diakonik-Gruppe waren sie zu sechst, in der Studiengruppe nur 15 Studierende. „Das waren sehr übersichtliche, intensive Kurse.“ Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr die Studiengruppe von Prof. Susanne Gerner zum Thema Inklusion. „Ich habe immer mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten wollen“, sagt Anne Stuhlmann. Das Studium an der EHD habe ihr Wissen erweitert und ihr mehr Sicherheit im Umgang mit ihnen geben können. Unter anderem durch Studienfahrten in die Niederlande, „wo wir auch andere Aspekte dieser Arbeit kennengelernt haben“, sagt die Alumna. Wichtig ist ihr heute vor allem eine ressourcenorientierte Arbeit: „Wir arbeiten an den Stärken der Menschen, nicht nur an den Schwächen“.

Neue Einblicke ermöglichten ihr auch das Auslandssemester, das sie nach Graz in ein SOS Kinderdorf führte. Dabei fühlte sie sich von der EHD „super betreut und nie allein gelassen. Die Hochschule hat für ihre Studierenden alles organisiert“. Insgesamt zieht Anne Stuhlmann für sich das Fazit, dass das Studium an der Evangelischen Hochschule sie fachlich weitergebracht hat. „Die Lehre war sehr praxisnah. Jeder wurde gut betreut und ich konnte jederzeit nachfragen.“

Schon während des Studiums arbeitete sie mehrere Wochenstunden bei der Diakonie Hephata. Nach dem Bachelorabschluss trat Anne Stuhlmann dort auch gleich ihre erste Stelle an – in einem Wohnangebot für Menschen mit Prader-Willi-Syndrom, einem Gendefekt, der mit dem Fehlen eines Sättigungsgefühls und Intelligenzminderung einhergeht. „In Hessen gibt es insgesamt nur zwei solcher Wohnangebote“, berichtet die Alumna. Zunächst arbeitete sie der Teamleitung zu, heute ist Anne Stuhlmann selbst Leiterin des Wohnangebotes. 16 Mitarbeitende betreuen neun Klient*innen, bieten ihnen Ernährungs- und Bewegungsangebote, arbeiten aber auch mit den Eltern der Betroffenen eng zusammen. „Feingefühl zu entwickeln, ist sehr wichtig“, betont die Alumna.

Ein multiprofessionelles Team zu leiten, ist eine Herausforderung. Als Fachkraft fühlt sich Anne Stuhlmann durch die EHD gut aufgestellt. „Dafür waren die Kommunikationsmodule während des Studiums sehr hilfreich“, sagt die Alumna heute. Nach ihrem Bachelorabschluss machte die 30-Jährige noch eine berufsbegleitende Ausbildung zur Diakonin, wurde 2023 eingesegnet. Motiviert dazu hat sie vor allem der seelsorgerische Aspekt. „Wir gehe ich mit Trauer um, wie kann ich die Menschen mitnehmen?“ Fragen, die ihr diese Zusatzqualifikation half zu beantworten. „Davon profitiere ich bei meiner Arbeit als Teamleitung“, betont sie. (alu)

Anne Stuhlmann, Foto: privat

Steffen Batz

„Sehr praxisnah und offen“

Steffen Batz engagierte sich schon gleich nach der Konfirmation in der evangelischen Jugendarbeit. An der EHD machte er 2023 seinen Bachelorabschluss im Studiengang „Soziale Arbeit mit gemeindepädagogischer Zusatzqualifikation“. Eine gute Wahl, sagt er.  Heute arbeitet der Alumnus als Jugendreferent im Stadtjugendpfarramt des Dekanats Wiesbaden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. 

Seit Teenagertagen ist Steffen Batz die Kirchenarbeit vertraut. In seiner Heimatstadt Mainz organisierte er evangelische Kinderfreizeiten, nahm an Fortbildungen teil und leitete Jugendgruppen. Schon früh hatte er dafür die JuleiCa – die Jugendleiterkarte – erworben. „Eigentlich wollte ich Theologie studieren und Pfarrer werden.“ Doch dafür reichte dann der Notenschnitt seines Fachabiturs nicht ganz. „Als Einstieg entschied ich mich daher für die Gemeindepädagogik und bin heute einerseits froh über diese Wahl, andererseits habe ich mich in den Beruf verliebt und möchte erstmal keine Theologie mehr studieren“, betont der 26-Jährige. 

Steffen Batz begann im Herbst 2019 den achtsemestrigen Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit mit gemeindepädagogischer Zusatzqualifikation“. Auf Darmstadt fiel seine Wahl, weil er später gerne für die Kirche arbeiten wollte und ein gemeindepädagogisches Studium an nur wenigen Hochschulen angeboten wird. Die EHD gefiel ihm gleich von Beginn an. „Ein kleiner Studienstandort mit sehr familiärem Verhältnis zwischen Studierenden und Lehrenden. Ich fand es schön von Professor*innen und Dozierenden, mit Namen angesprochen zu werden, weil man sich gleich kannte.“ Der Einstieg ins Studienleben sei ihm leicht gemacht worden, weil „die Begleitung stimmte“. Er merkte rasch: „Der Schwerpunkt Gemeindepädagogik war die richtige Entscheidung“. Der Kurs war mit nur zwölf Kommilitonen*innen klein und intensiv. „Wir konnten uns gut über das Fach und die Profession austauschen.“ Immer wieder kamen auch externe Referent:innen in den Kurs, um über ihre Arbeit zu sprechen. „Das war sehr praxisnah und vor allem offen, denn sie berichteten auch über Dinge, die nicht gut liefen, sodass wir einen echten Eindruck vom späteren Beruf erhielten“, sagt er im Rückblick.

Steffen Batz genoss das Studium. Als gläubiger Mensch gefiel ihm das Angebot regelmäßiger Andachten. „An der EHD herrscht eine offene Willkommenskultur“, findet er. Das empfand der Alumnus wie einen „Schutzraum“. Erst recht, als ab dem zweiten Semester die Covid-Pandemie den Studienalltag lahmlegte. Video-Calls oder Online-Kurse, das war am Anfang neu, „doch es haben sich alle ganz gut eingefunden“. Auch als das Studium in Präsenz nach zwei Jahren wieder möglich wurde, habe die Hochschule ihren Studierenden die Wahl gelassen, sich persönlich oder online zu treffen. „Wir durften frei entscheiden.“ Die EHD hat der 26-Jährige, der offen mit seiner Homosexualität umgeht, als sehr bunt und aufgeschlossen wahrgenommen. „Wer sich an der EHD willkommen fühlen möchte, der fühlt sich willkommen!“ 

Seit Oktober 2023 arbeitet Batz für das Evangelische Dekanat der EKHN in Wiesbaden. Sein Einsatzort ist das Stadtjugendpfarramt, wo er die Freizeitenarbeit und auch die Ausbildung für junge Menschen verantwortet, die ihre „JuleiCa“ machen wollen. Zudem gibt er Seminare zum Thema erste Hilfe für mentale Gesundheit. „Tipps für die Seele“, nennt er das. „Man muss darüber sprechen können, wenn es einem nicht so gut geht und die Sprachfähigkeit dafür muss erst erlernt werden“, betont er. Zuständig ist der Alumnus ebenso für die Evangelische queere Jugendarbeit in Wiesbaden. Zusammen mit der Katholischen Jugendkirche in Wiesbaden (Kana) betreuen sie einen Info-Stand beim Christopher Street Day, planen für 2025 eine Veranstaltungsreihe über queeres Leben in Wiesbaden. 

„Ich bin glücklich, dass ich nach dem Bachelor gleich in die Praxis eingestiegen bin“, sagt Steffen Batz. Im Oktober 2025 will er dennoch an die EHD zurückkommen: Für einen berufsbegleitenden Masterstudiengang. (alu)

Steffen Batz, Foto: privat

Ilka Staudt

Schon als Jugendliche war Ilka Staudt ehrenamtlich in der Gemeindearbeit aktiv. Früh war für sie klar, in welche Richtung es auch beruflich einmal gehen würde. Das Bachelor-Studium „Soziale Arbeit mit gemeindepädagogisch-diakonischer Qualifikation“- heute in Diakonik/Gemeindepädagogik und Soziale Arbeit umbenannt - bot ihr den passenden Rahmen.

Ilka Staudt ist heimatverbunden. Sie war Weinprinzessin ihrer Heimatstadt, tanzt Volkstänze, und macht Musik. In der evangelischen Gemeinde in Groß-Umstadt engagiert sich die 23-Jährige seit Schulzeiten. Ein Studium an der EHD war für Ilka Staudt daher gleich in vielerlei Hinsicht perfekt: Der Gemeindepädagogik fühlte sie sich seit Jahren verbunden und auch die familiäre Atmosphäre einer kleinen Hochschule gefiel ihr. „Ich bin froh, dass ich an der EHD studiert habe. In den Seminaren waren wir kleine Gruppen, die Studierenden kannten sich untereinander und auch die Lehrkräfte waren immer ansprechbar.“

Der intensive Austausch hat Beziehungen wachsen lassen und den Zusammenhalt gefördert, erinnert sich die Alumna. Insgesamt eine Lernumgebung, die „das Studium erleichtert hat“, findet sie. Und auch die Idee reifen ließ, dem Bachelorabschluss doch noch ein Masterstudium in Religionspädagogik folgen zu lassen, „obwohl ich anfangs immer gedacht habe, dass ich auf keinen Fall einen Master machen, sondern gleich arbeiten will“, lacht sie. Arbeit und ein weiteres Studium hat Ilka Staudt dann aber doch miteinander verknüpfen können. Schon ein halbes Jahr vor ihrem Masterabschluss trat sie eine Halbtagsstelle im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald an, wo sie seither für Kinder-, Jugend- und Familienfreizeiten zuständig ist. Seit Oktober 2023 betreut sie zudem mit einer weiteren halben Stelle als Gemeindepädagogin sechs Kirchengemeinden im Gersprenztal.

Für beide Tätigkeiten fühlt sich die 23-Jährige gut vorbereitet. „Im Studium behandelt man nicht unbedingt, wie man eine Freizeit organisiert oder finanziert, aber ich habe gelernt, eine Haltung zu finden und wie ich Möglichkeiten und Handlungsperspektiven aufzeigen kann.“  An der EHD habe sie „Kompetenzen erwerben, Methoden kennengelernt und Praxiserfahrung sammeln können“. Und auch die Ausbildung zur Religionspädagogin hat beruflich eine Tür geöffnet, die sie zuvor gar nicht im Blick hatte.

Ihre Arbeit ist für Ilka Staudt Freude und Herausforderung zugleich, denn beide Stellen gab es in dieser Form vorher nicht. Derzeit sammelt sie Ideen und arbeitet an einem Konzept für die gemeindepädagogische Arbeit im Nachbarschaftsraum und plant mit Kolleg*innen Projekte wie einen Kinderkirchentag. Als Koordinatorin für Freizeiten will sie für Kinder und Jugendliche „einen neuen, anderen Zugang zu Kirche und Glaube schaffen“.

Text: Astrid Ludwig

Foto: Silke Rummel

Angelika Schulmeister

Kindern helfen, die im Schulsystem nicht zurechtkommen

Ihre Festanstellung bei der Stadt Wiesbaden hatte Angelika Schulmeister schon sicher, bevor sie ihre Urkunde für den Bachelorabschluss im Herbst 2022 in den Händen hielt. „Der Übergang zwischen Studium und Beruf war bei mir fließend“, erzählt die 25-Jährige. Seither arbeitet sie in Vollzeit als Schulsozialarbeiterin in einer Grundschule im hessischen Wiesbaden.

Zusammen mit drei weiteren Kolleg:innen bringt sie sich dort in die Früh-, Nachmittags- und Klassenbetreuung der Kinder ein. Sie ist vor allem im dritten Jahrgang eingesetzt und engagiert sich neben der Betreuung auch für den sogenannten Klassenrat, der den Grundschüler:innen ein frühes politisches sowie demokratisches Verständnis mit auf den Weg geben will. Ergänzend spielt sie mit den Jungen und Mädchen Kooperationsspiele, die die Klassengemeinschaft fördern und eine gewaltfreie Kommunikation vermitteln sollen. Gemeinsam sprechen sie aber auch über Themen wie Gefühle oder Freundschaft. „Ich möchte Kindern helfen, die sich im Schulsystem nicht zurechtfinden“, betont die Alumna.

Mittlerweile, sagt sie, sei sie in ihrem Beruf angekommen. „Anfangs habe ich die Kinder als sehr wild empfunden und auch die Eltern waren nicht immer kooperativ.“ Durch ihr Studium fühlt sich Angelika Schulmeister auf Herausforderungen aber gut vorbereitet. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie über sozialpädagogisches Handeln an Grundschulen und wie Kinder im Kontext ihrer Entwicklung- und Bewältigungsaufgaben gestärkt werden können. Der Studiengang gab ihr das richtige Rüstzeug an die Hand. „Und es macht auch einen Unterschied, ob man an einer kirchlichen Hochschule studiert“, findet sie. „Man erhält andere Impulse.“ Der hohe Praxisanteil während des Studiums habe ihr ebenfalls sehr geholfen.

Studiert hat Schulmeister den Bachelorstudiengang Soziale Arbeit mit Gemeindepädagogischer Zusatzqualifikation. Schon als Schülerin hat sie sich in der Evangelischen Bodelschwingh Gemeinde in Wiesbaden-Kloppenheim engagiert. Seit einigen Jahren arbeitet sie ehrenamtlich beim Stadtjugendpfarramt mit, beteiligt sich am jährlichen Konfi-Camp, betreut Jugendliche auf Ferienfreizeiten und bringt sich auch in anderen Bereichen im Haus ein. Dafür machte sie eigens eine Ausbildung zur Jugendleiterin.

In ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr nach der Schule arbeitete Schulmeister bereits in der   Grundschulbetreuung und unterstützte am Vormittag die Lehrer:innen der ersten Klasse. Eine Aufgabe, die ihr wichtig war und Freude machte, weshalb sie sich nach ihrem Studium auch für die städtische Schulsozialarbeit und nicht für die gemeindepädagogische Arbeit entschied. „Im FSJ habe ich mitbekommen, dass Kinder zusätzliche Unterstützung in der Schule benötigen. Diese Hilfe möchte ich leisten.“

In der nächsten Zeit will die Alumna nun erst einmal viel Praxiserfahrung sammeln. Ein Masterstudium hält sie sich aber weiterhin offen und würde sich dabei erneut für die EHD entscheiden. „Ich war mit den Dozent:innen sehr zufrieden und habe mich an der Hochschule wohl gefühlt“, betont Angelika Schulmeister. (alu)

Text: Astrid Ludwig

Angelika Schulmeister arbeitet in der Schulsozialarbeit. Foto: privat

Jana Graf

Wunschberuf gefunden

Jana Graf engagiert sich seit ihrer Schulzeit ehrenamtlich in der Jugendarbeit und der Kirchengemeinde. Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt gemeindepädagogisch – diakonischer Qualifikation zu studieren, lag für sie daher nahe. Das Studium an der Evangelischen Hochschule ist dabei fast schon eine Familientradition.

„Die Interaktion mit Menschen reizt mich“, antwortet Jana Graf, wenn sie gefragt wird, warum sie sich für den Studiengang Soziale Arbeit entschieden hat. Die 24-Jährige hat immer schon gerne mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Schon als Jugendliche engagierte sie ehrenamtlich in ihrer Gemeinde in Ludwigshafen, betreute Kinderbibeltage und Freizeiten. Nach dem Abitur half sie auf Landesebene bei der Organisation von Freizeiten der Evangelischen Jugend in der Pfalz, unternahm auch Auslandsfahrten mit den Jugendlichen. Später begleitete sie als Honorarkraft bei der Diakonie Pfalz junge Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr. „Die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, macht mir Freude“, sagt Jana Graf.

Dass sie ihr ehrenamtlich gesammeltes Wissen auch akademisch untermauern wollte, stand für sie fest. „Ich wollte auf jeden Fall studieren.“ Tatsächlich schrieb sie nur eine Bewerbung für einen Studienplatz und die ging an die Evangelische Hochschule Darmstadt. Die Hochschule war ihr schon vertraut, weil ihr Vater ebenfalls Soziale Arbeit studiert hat und an der EHD ein berufsbegleitendes Masterstudium in Management of Social Organisations absolvierte. Zu ihrer Überraschung und Freude war ihre Bewerbung an der EHD gleich erfolgreich. „Ich fand es schön, dass die Hochschule evangelisch ist“, betont Jana Graf. In Darmstadt konnte sie deshalb auch den gemeindepädagogisch - diakonischen Studienschwerpunkt der Sozialen Arbeit wählen. „Das war die richtige Entscheidung“, sagt sie.

Direkt nach dem Bachelorabschluss fand Jana Graf eine Stelle bei der Diakonie Baden. In Heidelberg arbeitet sie seit September 2021 als Bildungsreferentin für den Freiwilligen Dienst. Die EHD-Alumna betreut dort junge Menschen, die einen Freiwilligendienst machen wollen. Eine Arbeit, die sie aus ihrer früheren Tätigkeit bei der Diakonie Pfalz bereits kannte. Zumal sie nach der Schule selbst ein FSJ in der Oberpfalz absolvierte. „Ich wusste also, was auf mich zukommt“, lacht sie.

Rund tausend Freiwillige beschäftigt die Diakonie Baden jedes Jahr. Jana Graf betreut die jungen Menschen bei Bewerbungsgesprächen, vermittelt FSJ-Plätze, organisiert Seminare und Bildungstage, besucht die Einsatzstellen und hilft auch, wenn es mal kriselt und nicht so gut läuft. Die 24-jährige arbeitet aktuell zu 95 Prozent, damit sie nebenher das abschließende Berufseinstiegsmodul der Evangelischen Hochschule belegen kann. Vorstellen könnte sie sich durchaus auch ein späteres Masterstudium im Bereich Non Profit Management. „Dafür braucht man aber zwei Jahre Berufserfahrung“, berichtet sie. Mit ihrer Anstellung in Heidelberg ist sie derzeit mehr als happy: „Die Arbeit macht mir super viel Spaß“.

Text: Astrid Ludwig

Jana Graf koordiniert den Freiwilligen Dienst in der Diakonie Baden. Foto: privat

Isabelle Schreiber

„Ich wollte mit Menschen arbeiten“

Isabelle Schreiber hat ihren Bachelor in „Soziale Arbeit mit gemeindepädagogisch-diakonischer Qualifikation“ gemacht. Heute baut die Alumna der Evangelischen Hochschule im Ev. Dekanat an der Dill mit viel Engagement das Projekt Jugendkirche „Lightroom Church“ auf.

„Eigentlich wollte ich erst für die Kirche arbeiten, wenn ich 50 bin“, sagt Isabelle Schreiber und stimmt das für sie so typisch fröhliche Lachen an. Jetzt ist sie erst 28 Jahre alt und arbeitet doch für die evangelische Kirche – als Gemeindepädagogin für das Dekanat an der Dill in Herborn. Und das schon seit zwei Jahren und mit viel Begeisterung. Warum sie sich umentschieden hat? „Während meines Studiums an der EHD habe ich ein Praktikum in meiner alten Heimatgemeinde nahe Biedenkopf gemacht“, erzählt sie. Sie sollte einem Teenkreis für Jugendliche neues Leben einhauchen, was ihr schon nach wenigen Wochen gelang. „Ich habe gesehen, dass meine Arbeit den Jugendlichen Spaß macht.“ Eine Art Initialzündung, fortan auch ihr Studium mehr auf den gemeindepädagogischen Aspekt auszurichten. „Was ich seither nie bereut habe“, betont sie.

Schreiber stammt aus einer Familie, in der christliches Engagement zum Alltag gehört. Kindergottesdienst, Konfi-Kreis, Jungschaar, „kirchliche Arbeit hat in meinem Leben immer eine Rolle gespielt.“ Dass sie einen sozialen Beruf ergreifen würde, wusste sie schon als Abiturientin. „Ich wollte mit Menschen arbeiten.“ Eine Bekannte, „die schon studierte und von der EHD begeistert war“, weckte ihr Interesse an einem Studium in Darmstadt. Isabelle Schreiber bewarb sich, zuerst jedoch nicht erfolgreich. Sie machte dann ein längeres Praktikum in der Sozialen Arbeit.

Zunächst erwog sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Afrika. „Ich wollte gerne ins Ausland“, erinnert sie sich. Aber dann entschied sie sich doch für Deutschland und wählte Köln für einen einjährigen Aufenthalt. Beim „Arche“-Projekt kümmerte sie sich um sozialschwache Familien, half Kindern bei den Hausaufgaben, betreute Jugendliche. Die offene Atmosphäre in der rheinischen Großstadt und im Projekt gefiel ihr. „Das war eine sehr gute Erfahrung und hat mich in meinem Studien- und Berufswunsch bestätigt.“

Die EHD war für sie die richtige Wahl. „Die Hochschule ist schön klein und sehr praxisorientiert.“ In ihren integrierten Praxisphasen im Umfang von ca. einem Jahr sammelte sie viel praktische Erfahrung, bei der sie auch ihr Fachwissen anwenden konnte. Das Studium ließ zudem Raum für Selbstreflektion, „um sich auch als Person neu kennenzulernen“, berichtet sie. Von 2013 bis 2017 absolvierte sie ihr Bachelorstudium in Soziale Arbeit mit gemeindepädagogisch-diakonischer Qualifikation. Eine Masterausbildung hat sie bisher nicht angeschlossen. Stattdessen verwirklichte sie doch noch ihren Wunsch nach einem Auslandsaufenthalt und lebte ein Jahr in Paris als Aupair in einer Familie mit kleinen Kindern. Dort konnte sie ihr Französisch verbessern und gleichzeitig ihr pädagogisches Fachwissen anwenden.

Von Frankreich aus bewarb sie sich in Herborn auf ihre aktuelle Stelle als Gemeindepädagogin. „Eine neue Jugendkirche aufzubauen, etwas Neues zu entwickeln, fand ich sehr spannend.“ In Kooperation mit dem CVJM arbeitet sie mit einem vierköpfigen ehrenamtlichen Team im Jugendcafé des Dekanates, organisiert Veranstaltungen, Jugendabende oder Open-Air-Gottesdienste. Das Café soll ein Sammelpunkt sein, ein Ort der Begegnung und des Austausches für alle Jugendlichen aus dem Einzugsgebiet des evangelischen Dekanates an der Dill. „Das läuft sehr gut“, sagt Isabelle Schreiber – wenngleich die Pandemie viele Aktivitäten erst mal ausgebremst hat. Rund 30 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren kamen bis dahin täglich vorbei. Die EHD-Alumna wurde schnell auch zur Kummerkasten-Ansprechpartnerin, wenn es um Probleme in der Schule, mit den Eltern oder Liebeskummer ging. „Ich höre zu, gebe Feedback. Ein seelsorgliches Gespräch führe ich pro Woche.“ In Corona-Zeiten versucht sie mit Spaziergängen, über Instagram oder WhatsApp mit den Jugendlichen Kontakt zu halten.  „Das ist nicht das Gleiche, funktioniert aber.“ Ihr Team und die Jugendlichen fiebern dem Ende der Pandemie entgegen, damit „wir endlich wieder mit viel Enthusiasmus loslegen können“, sagt Isabelle Schreiber.

Text: Astrid Ludwig

Isabelle Schreiber bleibt in der Pandemie mit den Jugendlichen ihrer Gemeinde über Spaziergänge, Instagram oder WhatsApp in Kontakt. Foto: privat

Nicola Herz

Das Studium hat viele Türen geöffnet

Nicola Herz wusste schon als Schülerin, was sie wollte: Sie wollte mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die 25-Jährige Gemeindepädagogin arbeitet vier Tage die Woche auf einer 3/4 Stelle, die dem Dekanat Groß-Gerau zugeordnet ist. Seit 2018 ist die gebürtige Groß-Gerauerin für die Kinder- und Jugendarbeit mitverantwortlich. Sie organisiert Freizeiten, Workshops und Fortbildungen. Unlängst war sie auf einer Konfirmandenfreizeit, dann stand der Jugendkirchentag in Wiesbaden an. Mit den Kolleg/inn/en kümmert sie sich um das Programm, entwickelt inhaltliche Ideen und betreut Projekte.

Ihre Ausbildung begonnen hat sie mit dem Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit mit gemeindepädagogischer/diakonischer Qualifikation“, der heute mit einigen Veränderungen „Diakonik/Gemeindepädagogik und Soziale Arbeit“ heißt. Entscheidend war der Besuch der Hochschul- und Berufsinformationstage (hobit) in Darmstadt. Sie besuchte den Info-Stand der Evangelischen Hochschule Darmstadt und danach war klar, „dass ich unbedingt Gemeindepädagogin werden und unbedingt an der EHD studieren wollte.“

Darmstadt war ihre 1. Wahl, weil sie nie „nur eine Nummer sein wollte. Ich wollte, dass die Professor/inn/en mich kennen“. Ihre Bilanz: „Das Studium hat mir viele Türen geöffnet. Ich habe einen guten Überblick für den Berufseinstieg bekommen.“

(Text: Astrid Ludwig)

Nicola Herrlich, Foto: privat