Hochschulpreis verliehen

Daniel Keck erhielt den Hochschulpreis der Evangelischen Hochschulgesellschaft e.V. und der Diakonie Hessen. Der Absolvent der Evangelischen Hochschule Darmstadt beschäftigt sich in seiner Masterarbeit mit der Akademisierung der Altenpflege. Er wurde von Prof. Dr. Michael Schilder und Dr. Manuela Lautenschläger betreut.

Preisträger Daniel Keck (Mitte) zusammen mit Dorothea Staniczek (Vorstand der Evangelischen Hochschulgesellschaft, rechts) und Dr. Martin Niederauer (Referent für Personalentwicklung und Fachkraftgewinnung der Diakonie Hessen, links)

Keck untersuchte das Selbstbild von Altenpflegekräften mittels Gruppendiskussionen und Einzelinterviews. Ihre Einstellungen würden auf ideengeschichtlichen Traditionen aufbauen, welche vom „Narrativ des Liebesdienstes“ geprägt seien. In ihrem Berufsethos identifizieren sich Altenpflegekräfte zuvorderst mit „klassischen weiblichen Tugenden – Mitgefühl, Feingefühl, Sensibilität“. Demgegenüber spielen fachliche Kompetenzen in ihrem Werteverständnis eine eher nachrangige Rolle – ein durchaus problematischer Befund, da dies einer Professionalisierung der Altenpflege entgegenstünde.

Für Keck spricht vieles dafür, dass diese Situation „eher den gesellschaftlichen und politischen Weichenstellungen als den Pflegenden anzulasten ist. Nicht erst durch die Ökonomisierung ist das Prestige gering und die herrschenden Bedingungen in der Altenpflege so widrig, dass junge und gut ausgebildete Kräfte die Altenpflege schnell wieder verlassen.“ Verschärft würde dies noch durch kaum vorhandene vertikale und horizontale Durchlässigkeit in den Strukturen, sodass sich kaum Karrierewege bieten. Die Professionalisierung der Altenpflege sei daher ohne eine weitreichende Verbesserung der Bedingungen kaum zu erreichen.

Der EHD-Absolvent sieht es als längerfristiges Projekt, neue berufliche Rollenbilder zu etablieren sowie aktuelle akademische Wissensbestände in der Altenpflege zu implementieren. Am ehesten könnten es „die großen Unternehmen in der Langzeitpflege sein, die Modellprojekte mit Leuchtturmcharakter auf den Weg bringen.“ Hochschulisch ausgebildeten Pflegekräften in der Altenpflege seien als Know-how-Träger professionelle Handlungsräume zu eröffnen, wie dies auch in der Krankenpflege gelungen sei.

Die Evangelische Hochschulgesellschaft und die Diakonie Hessen vergeben jährlich einen Förderpreis für herausragende Abschlussarbeiten an Absolventinnen und Absolventen der Evangelischen Hochschule Darmstadt. Sie wollen damit auf drängende gesellschaftliche Fragen und Problemfelder aufmerksam machen. Der Hochschulpreis ist mit jeweils 1000 Euro dotiert. www.eh-darmstadt.de/hochschulgesellschaft