Internationale Projekte


Die EHD lebt Internationalität: Zahlreiche Professor*innen und Lehrende der Hochschule engagieren sich weltweit in inspirierenden Kooperationsprojekten. In Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen und internationalen Förderprogrammen entstehen jedes Jahr vielfältige drittmittel- und eigenfinanzierte Aktivitäten, die globale Perspektiven in Lehre, Forschung und Praxis stärken.

In dieser Rubrik gibt die EHD Einblicke in ihre internationalen Projekte – von laufenden Vorhaben bis zu erfolgreich abgeschlossenen Kooperationen. Diese Aktivitäten zeigen, wie bereichernd internationaler Austausch wirkt und wie er die Hochschule nachhaltig prägt.

Ostpartnerschaft
Partnerschaft mit der UKSW (Universitas Kristen Satya Wacana)
Partnerschaft mit der UWC (University of the Western Cape)


Ostpartnerschaften

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    Das Projekt DAAD Ostpartnerschaften stärkt seit 2025 die Zusammenarbeit zwischen Deutschland (EHD), der Ukraine (Uzhhorod Academy of Culture and Arts), Rumänien (Babeș-Bolyai University) und Armenien (Vanadsor State University after H. Tumanyan Foundation). Im Mittelpunkt stehen die Themen Diversität, Demokratie, Inklusion, interkulturelles Verständnis, Mehrsprachigkeit und Gendergerechtigkeit.

    Durch gemeinsame Lehrveranstaltungen, Workshops, Austauschprogramme, Hospitationen und kooperative Forschungsaktivitäten werden fachliche und interkulturelle Kompetenzen von Studierenden und Lehrenden gefördert. Regelmäßige (digitale) Treffen und Action Agreements sichern die strukturierte Zusammenarbeit der Partnerhochschulen.

    Ein zentrales Format ist das International Science Camp, dass 2025 erfolgreich in Darmstadt startete. Weitere Camps finden voraussichtlich 2026 in Armenien und 2027 in Rumänien statt. Das Projekt trägt so zur nachhaltigen Internationalisierung von Studium, Lehre und Forschung bei.

     

    Vom 10. bis 17. Juli verwandelte sich die EHD in einen lebendigen Ort internationalen Austauschs. Erstmals fand hier das „International Science Camp“ statt und begeisterte alle Beteiligten.

    Insgesamt 37 Teilnehmende – von Bachelor- und Masterstudierenden über Promovierende bis hin zu erfahrenen Wissenschaftler:innen – kamen zusammen, um sich interdisziplinär zu vernetzen und voneinander zu lernen. Sie reisten aus Armenien, der Slowakei, Rumänien, der Ukraine, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich an und brachten vielfältige Perspektiven mit.

    Unter dem inspirierenden Motto “Creating Spaces: Sustainability and Responsibility in an International Context” bot das Camp spannende Workshops, in denen internationale Gäste und deutsche Kolleg:innen und Studierende unterschiedliche Forschungsperspektiven mit den Teilnehmenden teilten und ihre Forschung und Dissertationsprojekte präsentierten. Die Teilnehmenden diskutierten innovative Ideen zu Nachhaltigkeit und Verantwortung und knüpften wertvolle Kontakte über Länder- und Fachgrenzen hinweg.

    Auch das bunte Kulturprogramm trug zur besonderen Atmosphäre bei: Karaokeabend am Campus Darmstadt, Stadtführung, ein entspanntes Picknick am Woog sowie Ausflüge nach Frankfurt, Treysa und Marburg sorgten für Gemeinschaft, Spaß und neue Einblicke. Ein besonderes Highlight war das internationale Buffet, das kulinarische Einblicke in die Herkunftsländer der Teilnehmenden bot. 

    Organisiert wurde dieses einzigartige Camp durch das wissenschaftliche Komitee bestehend aus Prof. Dr. Michael Vilain, Prof. Dr. Elke Schimpf, Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer und Prof. h.c. Dr. Marina Metz und vom International Office der EHD. Das International Science Camp hat gezeigt: Wissenschaft lebt von Begegnung, Vielfalt und gemeinsamen Visionen für eine nachhaltige Zukunft.

    Im Rahmen des DAAD-Programms Ostpartnerschaften 2025-2027 fand eine inspirierende und erfolgreiche Kooperationsreise nach Armenien statt, die sich auf die langjährige Partnerschaft mit der Staatlichen Universität Wanadsor in der Provinz Lori konzentrierte – eine der ältesten Partnerinnen der EHD im DAAD-Programm Ostpartnerschaften.

    Während des Aufenthalts führten Marina Metz und Elke Schimpf intensive und zukunftsweisende Gespräche mit dem Rektor, der Prorektorin für Innovation, Transfer und Kooperationen, der Leiterin des International Office sowie weiteren Kolleginnen der Universität. Der gemeinsame Fokus lag darauf, die Kooperation weiter zu vertiefen und neue Impulse für zukünftige Projekte zu setzen. Besonders beeindruckend waren die Begegnungen mit den Studierenden und Mitarbeitenden des International Offices, die mit Begeisterung und Engagement von ihrem akademischen Alltag berichteten und hervorragende Übersetzungsarbeit vom Russischen ins Englische leisteten. Diese direkte und lebendige Interaktion hat die Bedeutung der Partnerschaft noch greifbarer gemacht.

    Für die Jahre 2025 und 2026 wurden zahlreiche spannende Aktivitäten geplant, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Ein herausragendes Ergebnis der Reise war die Vereinbarung, dass drei Studierende und eine Dozentin aus Wanadsor am International Science Camp in Darmstadt im Juli 2025 teilnehmen werden. Gleichzeitig steht bereits fest, dass Wanadsor selbst Gastgeber des International Science Camps 2026 sein wird – eine großartige Möglichkeit, die Kooperation auf internationaler Ebene weiter zu festigen.

    Doch nicht nur die produktiven Gespräche machten diese Reise besonders – Armenien selbst begeisterte die Kolleginnen auf ganzer Linie. Das Land fasziniert mit seinen majestätischen Bergen, tiefen Schluchten, uralten Klöstern und einer Geschichte, die in jedem Stein und jeder Begegnung spürbar ist. Die herzliche Gastfreundschaft, die reiche Kultur und die interessante Verbindung von Tradition und Moderne machten jede Erfahrung unvergesslich.

    Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Reise war die Kontaktaufnahme mit der neuen Partneruniversität The Northern University of Jerewan. In mehreren intensiven Treffen wurden die ersten Schritte für eine zukünftige Zusammenarbeit erarbeitet – ein vielversprechender Beginn einer weiteren interessanten akademischen Partnerschaft.

    Diese Reise war ein entscheidender Meilenstein für die Stärkung der akademischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Armenien. Sie hat nicht nur neue Perspektiven für gemeinsame Projekte eröffnet, sondern auch tief beeindruckende Begegnungen ermöglicht. Armenien ist ein aufregendes, dynamisches Land, diese Reise hat den Teilnehmerinnen einen Einblick ermöglicht in die vielfältigen Alltagswelten der ehemaligen Industriestadt Wanadsor wie auch die städtebaulichen Entwicklungen und kulturelle Vielfalt in der Metropole Jerewan. 

    Im Mai 2025 nahmen Elke Salmen und Marina Metz mit großer Freude an der Internationalen Woche „New European Trends in Psychology & Education“ an der renommierten Babeș-Bolyai Universität in Cluj-Napoca, Rumänien, teil. Die Woche stand ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Austauschs, internationaler Zusammenarbeit und interkultureller Begegnung – eine inspirierende Erfahrung in einer Stadt voller Geschichte und Dynamik.

    Im Rahmen der Veranstaltung boten Fachvorträge, Workshops und Diskussionen spannende Einblicke in aktuelle Themen der Psychologie, Hochschuldidaktik und Bildungswissenschaften. Teilnehmende aus über vierzig Ländern präsentierten innovative Konzepte, neue Forschungstrends und praxisnahe Projekte – ein ideales Umfeld, um fachlich über den eigenen Tellerrand zu blicken und neue Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.

    Ein besonderer Schwerpunkt dieser Reise lag auf den Kooperationsmeetings zum DAAD-Projekt „Ost-Partnerschaften 2024–2027“. In produktiven Gesprächen mit Kolleg:innen und interessierten Studierenden aus den Partnerhochschulen konnten bestehende Kooperationen vertieft und konkrete Schritte für gemeinsame Vorhaben im Rahmen des DAAD-Programms geplant werden – darunter Mobilitätsmaßnahmen, gemeinsame Lehrveranstaltungen, Praktika für deutsche und rumänischen Studierenden und Forschungsprojekte. Ein herzlicher Empfang beim Prorektor für das Deutsche Departement unterstrich den hohen Stellenwert der deutsch-rumänischen Zusammenarbeit an der Universität. Vereinbart wurde die Teilnahme der zwei Lehrenden und drei Studierenden am International Science Camp 2025 in Darmstadt sowie die Organisation des Folgeveranstaltung 2027 in Cluj. 

    Auch der kulturelle Austausch kam nicht zu kurz: Beim Besuch im Deutschen Kulturzentrum Cluj im historischen Universitätsgebäude mit beeindruckender Bibliothek entstanden spannende Einblicke in die Förderung der deutschen Sprache und Kultur vor Ort – ein faszinierendes Zeichen gelebter Mehrsprachigkeit und akademischer Vielfalt.

    Zahlreiche Netzwerktreffen, gemeinsame Abendessen mit internationalen Gästen sowie Führungen durch das historische Zentrum von Cluj rundeten die Woche ab. Die offene, kollegiale Atmosphäre und das große Engagement der Gastgeber:innen trugen entscheidend zum Erfolg der Veranstaltung bei.

    Diese Reise war nicht nur ein Gewinn für unsere institutionellen Partnerschaften – sie war auch eine persönliche Bereicherung. Wir kehren mit neuen Ideen, gestärkten Kooperationen und viel Begeisterung für zukünftige Projekte zurück. Elke Salmen und Marina Metz

     

    Partnerschaft mit der UKSW (Universitas Kristen Satya Wacana, Indonesien)

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      Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde während der digitalen International Week 2021 gelegt, bei der sich die UKSW aktiv mit Lehrenden beteiligte. Auf das erste Kennenlernen folgte 2023 eine Delegationsreise der EHD nach Indonesien, an der Lehrende, das International Office sowie der Kanzler der Hochschule teilnahmen. 2024 reiste erstmals eine Gruppe von Lehrenden und sechs Studierenden der EHD nach Salatiga, um dort ein gemeinsames 6+6-Programm an der Partnerhochschule durchzuführen. 2025 fand der Gegenbesuch statt: Lehrende und sechs Studierende der UKSW kamen nach Darmstadt und Schwalmstadt-Treysa. Die wertvolle Zusammenarbeit wird dabei des Weiteren aktiv von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) unterstützt. Für 2026 ist bereits die nächste Studienfahrt nach Indonesien geplant. 

      Im Rahmen eines internationalen Austauschprogramms zwischen der EHD und der UKSW in Indonesien hatte ich die Möglichkeit, zwölf eindrucksvolle Tage in Indonesien zu verbringen. Zusammen mit fünf weiteren Studierenden meiner Hochschule und sechs Studierenden der UKSW haben wir uns auf internationale Soziale Arbeit und die Rolle der Diakonie im globalen Kontext konzentriert. Die gemeinsame Zeit hat mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch eine besondere Verbindung zu den anderen Teilnehmer*innen und den Lehrenden geschaffen.

      Täglich wurden wir von der UKSW abgeholt, oft zum Campus, wo wir Seminare und Workshops zum interkulturellen Austausch hatten. Jede*r von uns bereitete auch einen Vortrag vor, meist über Themen aus den Anerkennungspraktika oder über die Soziale Arbeit in Deutschland. Spannend war, dass die indonesischen Studierenden alle aus verschiedenen Fachrichtungen kamen. Diese Vielfalt führte zu bereichernden Diskussionen, durch die wir viel voneinander lernen konnten.

      Besonders beeindruckt hat mich die Gastfreundschaft der Menschen und die Besuche in verschiedenen Einrichtungen: Wir besichtigten ein privates Krankenhaus namens Pantiwilasa Hospital Dr. Cipto in Semarang, in dem wir eine Führung und einen Vortrag erhielten, und ein Kinderheim, das uns die Realität vieler Familien und der Menschen die in dem Kinderheim arbeiten in Indonesien näherbrachte. Darüber hinaus hatten wir die Gelegenheit, den Prambanan-Tempel zu besuchen – ein prächtiger hinduistischer Tempelkomplex, dessen beeindruckende Architektur uns alle faszinierte.

      Ein prägender Teil des Austauschs war unser zweitägiger Aufenthalt in einem abgelegenen Bergdorf auf einem Vulkan. Die einfachen Lebensbedingungen und die ungewohnte Umgebung waren eine Herausforderung für uns alle. Nach der ersten Nacht war es sogar im Gespräch, die zweite Nacht abzusagen, aber wir entschieden uns, zu bleiben. Diese Entscheidung brachte uns näher zusammen und eröffnete uns wertvolle Einblicke in das Leben der Dorfbewohner*innen und wir haben die Entscheidung nicht bereut. Eine kleine Wanderung durch die malerische Berglandschaft und die Fahrt auf der Ladefläche eines offenen Trucks machten diese Tage zu einem besonderen Erlebnis.

      Während der Reise wurden wir immer wieder mit den schwierigen Lebensbedingungen vieler Menschen konfrontiert, vor allem wenn wir außerhalb von Salatiga oder dem Zentrum unterwegs waren. Wir fuhren durch Slums und sahen Kinder, die auf Müllhalden arbeiteten. Diese Erfahrungen machten mir noch einmal deutlich, wie privilegiert ich aufgewachsen bin. Soziale Ungleichheiten haben mich schon immer interessiert, aber diese Reise hat in mir den Wunsch gefestigt, beruflich in die Entwicklungspolitik zu gehen und mich für Veränderungen einzusetzen, die solche Ungleichheiten abbauen.

      An unserem freien Tag fuhren zwei Indonesische Studierende und ich nach Semarang. Wir liehen uns ein Auto und nutzten die Gelegenheit, die Stadt zu erkunden und mehr von Indonesien kennenzulernen – eine schöne Möglichkeit, gemeinsam Neues zu entdecken und die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten.

      Die zwölf Tage, die wir fast durchgehend miteinander verbrachten, haben viele Freundschaften entstehen lassen. Der Austausch hat mir viel für meine berufliche Zukunft gegeben und mich für die Bedeutung echter Zusammenarbeit einer Partnerschaft zwischen zwei Hochschulen sensibilisiert. Ich freue mich darauf, den Kontakt fortzuführen, wenn die indonesischen Studierenden im April nach Deutschland kommen und wir den interkulturellen Dialog weiterführen.

      Autorin: Marie Hubbertz (Studierendenbotschafterin BA Soziale Arbeit, 2024)

      Von 19. - 29.07.2023 besuchte eine Delegation der Evangelischen Hochschule Darmstadt die UKSW - Universitas Kristen Satya Wacana - in Salatiga, einer hübschen kleinen Stadt in Zentral-Java.

      Die Reise hatte zum Ziel, eine zukünftige Kooperation zwischen den beiden christlich orientierten Hochschulen offiziell auf den Weg zu bringen. Erste bereichernde Kontakte waren bereits im Kontext der International Week 2021 und der International Days 2022 entstanden. Vertieft wurden sie dann mithilfe der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), die sich einmal mehr als ein wunderbarer Partner der EHD erwiesen hat.

      Während der Delegationsreise setzte sich die 2021 und 2022 angebahnte, positive Entwicklung fort. Das Planungsteam der UKSW setze alles daran, der Delegation aus Deutschland ein ausgewogenenes Programm zu präsentieren und den Besucher*innen einen möglichst guten Einblick in die Hochschulstrukturen, das Campusleben, die Lehrinhalte sowie den Alltag der Studierenden und Lehrenden - auch abseits der Universität - zu ermöglichen.

      So besuchte die EHD-Delegation nicht nur den weitläufigen und zentral gelegenen Hauptcampus der UKSW, sondern auch verschiedene NGOs und Empowerment-Projekte im Umfeld Salatigas und der nahe gelegenen Kulturhauptstadt Javas, Yogjakarta. Der Begriff „Empowerment“ ist in diesem Fall weit gefasst - er meint hier Projektansätze mit gesellschaftlich-transformativem Charakter.

      Beispielhaft zu nennen wären:

      1. eine nach fairen Prinzipien wirtschaftende Kaffeeplantage mitten in den fruchtbaren Bergen, die Salatiga umgeben.
      2. eine Schule mit Berufsschulzweig, in der Jugendliche zu Mechaniker*innen, Textil- und IT-Fachkräften sowie Buchhalter*innen ausgebildet werden.
      3. eine innovativ ausgestattete Einrichtung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

      An verschiedenen Stellen beeindruckte die holistisch Sicht der Projekt-Mitarbeitenden auf die Themen „Gemeinwohl“ und „gesellschaftlicher Fortschritt“. Nachhaltigkeit, medizinische Versorgung & Charakterbildung werden als ganzheitliches Konzept begriffen.

      Diese Perspektive tauchte auch im Rahmen der internationalen Workshoptage an der UKSW wieder auf. Lehrende der EHD & der UKSW präsentierten dabei einem interessierten Publikum aus Studierenden und Externen ihre jeweiligen Forschungsperspektiven aus den Bereichen Soziale Arbeit & Diakonie. Eine gelungene und bereichernde Veranstaltung!

      Im Rahmen eines weiteren, internen Workshop-Tags entwickleten die UKSW und die EHD - moderiert von der VEM - gemeinsame Perspektiven für die künftige Zusammenarbeit im Bereich des Studierenden- und Mitarbeitendenaustauschs, sowie der gemeinsamen Forschung.

      Der Aufenthalt in Indonesien ging - rundum erfolgreich - mit der Unterzeichnung der Kooperationsvertäge zu Ende.

      Makasi (Dankeschön!) an alle Gastgeber*innen in Salatiga, Indonesien!


      Partnerschaft mit der UWC (University of the Western Cape, Südafrika)

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        Eine spannende Studienreise erlebten im Juni 2025 (vom 19.-29.06.2025) Studierende der UWC Südafrika sowie der EHD.

         Es waren 4 Studierende und eine Lehrende der UWC sowie 6 Studierende der EHD und ich an der Studienreise beteiligt. Mit dem Studierendenaustausch der sowohl eine Studienreise nach Kapstadt als auch den Besuch der UWC in Deutschland beinhaltete werden zwei Projekte realisiert.

        Zum einen handelt es sich um ein gemeinsames Forschungsprojekt der beiden Hochschulen, bei dem die Selbstpositionierungen Studierender beider Hochschulen zu den Themen Soziale Ungleichheit, Intersektionalität und Teilhabe beforscht werden. Von Interesse ist dabei die Frage, welche Bedeutung Lehrinhalte der Sozialen Arbeit im Rahmen von internationalen Begegnungen und Studienreisen der beiden Länder Südafrika und Deutschland haben. Zudem wird erforscht, welche Veränderungen sich in den Einstellungen der Studierenden durch die Studienreisen entwickeln. 

        Das zweite Projekt bezieht sich auf die gemeinsame Entwicklung von Lehrinhalten und Seminaren zum Thema „Rassismuskritische Soziale Arbeit“. Beide Hochschulen profitieren dabei, da beide Länder eine wechselvolle Geschichte in diesem Kontext aufweisen. Die Rückmeldungen Studierender und Lehrender nehmen in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung ein. Bis jetzt scheinen die Erfahrungen der Studierenden vielversprechend. Die Eindrücke sind immer bleibend und „mindchanging“. 

        Die Projektleitung hat Prof. Nicole v. Langsdorff.

        Auch in diesem Jahr führte das Forschungsprojekt „Selbstpositionierungen Studierender im Kontext Sozialer Ungleichheit, Intersektionalität, Teilhabe und Partizipation im internationalen Kontext Deutschland-Südafrika“ 6 Studierende der Evangelischen Hochschule Darmstadt sowie 4 Studierende der University of the Western Cape (UWC) mit 3 Lehrenden in Südafrika Kapstadt zusammen. Das Forschungsprojekt läuft im Rahmen von ERASMUS+ von 2022-2025. 

        Die Studierenden erlebten neben verschiedenen thematisch rund um Ungleichheit und Rassismus zentrierten Seminarinhalten, Begegnungen, Besuche von Museen und sozialen Einrichtungen. Eines der High-Lights war der Besuch eines „Elderly-Lunch“ von der Rhenish Church. Auch der Auftritt eines erfolgreichen südafrikanischen Jugendchors war ein besonderes Erlebnis. Außerdem wurden Kinderheime, Community-Einrichtungen sowie Museen besucht. Der Austausch und geschichtliche Rückblick in die Apartheid war für die deutschen Studierenden besonders im Kontext europäischer Beteiligung im Kontext des kolonialen Rassismus weiterführend. 

        Im Rahmen des Forschungsprojektes fertigten die Studierenden sogenannte Digital Stories an, in denen sie ihre persönlichen Eindrücke und Empfindungen thematisieren. Die Auswertungen des Forschungsmaterials dauern noch an. Im Juni 2025 wird der Gegenbesuch der südafrikanischen Studierenden und Lehrenden an der EHD stattfinden.

        Die diesjährige Delegationsreise der Evangelischen Hochschule Darmstadt führte 10 Mitarbeitende für insgesamt 10 Tage nach Kapstadt, Südafrika. Delegationsreisen dienen dem Aufbau von Kooperationen zwischen internationalen Hochschulen und werden in der Regel von einem Präsidiumsmitglied begleitet. Die Delegation, die von 25. September bis 04. Oktober verschiedene Hochschulen und NGOs im Großraum Kapstadt besuchte, setzte sich zudem aus Lehrenden verschiedener Fachbereiche und Verwaltungsmitarbeiter*innen zusammen.  Mit nach Kapstadt reisten: Prof. Dr. Uwe Becker (Präsident der Evangelischen Hochschule Darmstadt), Prof. Dr. Michael Vilain (Vizepräsident für Forschung & Internationales), Leonie Hammerla (Leitung des International Office), Tobias Meyer (Qualitätsmanagement), Prof. Dr. Alexandra Rau (Soziale Arbeit), Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer (Diakoniewissenschaften & Ethik), Prof. Dr. Susanne Kirchhoff-Kestel (Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Nonprofit Management, Direktorin des IZGS), Prof. Dr. Peter Groß (Inclusive Education/Integrative Heilpädagogik), Prof. Dr. Sabine Fischer (Pädagogik), Angelika Rüther-Schwermer (Pflege- und Gesundheitswissenschaften).

        Der erste Programmtag in Südafrika begann gleich mit einem inhaltlichen Highlight – dem Besuch der University of the Western Cape. Mit dieser Hochschule bestanden bereits zuvor enge Kontakte im Studiengang Soziale Arbeit. Durch den Besuch der Delegation sollte die Kooperation verstetigt und ggf. auf weitere Studiengänge ausgeweitet werden. Zu diesem Zweck arrangierte die UWC Begegnungsräume für alle mitreisenden Lehrenden, um sich auf inhaltlicher Ebene mit Kolleg*innen aus fach-verwandten Gebieten austauschen zu können. Vizepräsident und Delegationsverantwortlicher Prof. Dr. Michael Vilain zeigte sich beeindruckt von der gesellschaftspolitischen Ausrichtung der Hochschule: „Es ist enorm inspirierend zu sehen, wie sich Forschung und Lehre bei einer (Um-)Gestaltung von Staat und Gesellschaft einbringen können.“
        Bei dem Treffen wurden weitere Kooperationsmöglichkeiten entwickelt, wie z.B. die Zusammenarbeit bei der Erarbeitung eines Curriculums für neuen Studiengang an der UWC.

        Am folgenden Tag stattete die Delegation zwei NGOs einen Besuch ab: der New World Foundation und den Marsh Memorial Homes. Die New World Foundation widmet sich mit unermüdlichem Einsatz der allgemeinen Verbesserung der Lebensumstände von Menschen in den Townships, den Armen- und Elendsvierteln Kapstadts, die auch nach 30 Jahren offizieller Demokratie immer noch stark durch Rassismus geprägt sind. U.a. erhielt die Delegation Einblicke in das sozialarbeiterische Projekt eines Ecovillage. „Die Mitarbeitenden der New World Foundation leisten wirklich großes, unter anderem indem sie sich in unmittelbaren Kontakt mit Gangs begeben, um sich für die Sicherheit der ihnen anvertrauten Personen stark zu machen!“, berichtet der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Uwe Becker von einer der vielen zwischenmenschlich sehr bewegenden Begegnungen. Im Anschluss besuchten die EHD-Vertreter:innen die Marsh Memorial Homes, die - nach Eindruck der Gruppe - überraschend konservativ arbeiten.

        Weiterhin stattete die Gruppe einer evangelischen Gemeinde – der Rhenish Church - in einem Vorort Kapstadts einen Besuch ab und nahm dort an einem Sonntagsgottesdienst teil. Der Pastor der Gemeinde feierte zufällig an gerade diesem Tag seinen 60sten Geburtstag - und lud zu diesem Anlass die gesamte Gruppe zu einem authentisch südafrikanischen Essen in den Räumlichkeiten der Gemeinde ein.

        Am folgenden Tag stand ein weiterer Hochschulbesuch auf dem Programm. Durch das Engagement und die internationalen Verbindungen von Prof. Gotlind Ulshöfer war ein Kontakt zum Beyers-Naudé-Center for Public Theology an der Stellenbosch University entstanden. Die Delegation besuchte das Center für einen mehrstündigen Workshop und wurde anschließend noch über den Campus der beeindruckenden Hochschule, die mitten in der historischen Weinregion Südafrikas liegt, geführt.  „Auch hier zeigen sich neben spannenden Einblicken zur Bewältigung der Apartheid interessante neue Kooperationspotenziale“, so Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer, die bereits langjährige Kontakte zum Center unterhält. Es folgte ein Besuch an der Stellenbosch Business School mit einem Vortrag zu NGO-Management and Financing, sowie zu einem Projekt des Instructional Leadership Instituts.

        Das dichte akademische Programm fand seinen Abschluss mit einem ganztägigen Besuch der NGO Badisa, die als Dachverband verschiedene sozialer Hilfsprojekte im Großraum Kapstadt betreut. Der Leiter der Organisation hatte den Besuch verschiedener Projekte organisiert - wie z.B. einer Einrichtung für junge schwangere Frauen in prekären Lebenslagen - sodass sich die Delegationsmitglieder einen guten Eindruck des Verständnisses von sozialer Arbeit in Südafrika und der damit verbundenen, kleinteiligen Arbeitsansätze verschaffen konnte. 

        An den letzten beiden Reisetagen erwartete die Gruppe ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, mit Einblicken in die Kultur und bewegte Geschichte dieses beeindruckenden Gastlandes kennenlernen durften. Mit dem Besuch des Kaps der Guten Hoffnung erreichte die Reise schließlich ihren Abschluss am südlichsten Punkt des Kontinents

        Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals ausdrücklich und sehr herzlich bei allen Gastgebern, die die Delegation der EHD begrüßt und vor Ort betreut haben!