Unsere Absolvent:innen


Tamara Morgenroth

„Ich profitiere noch heute von meinem Studium“

Tamara Morgenroth arbeitete 15 Jahre als Gemeindepfarrerin und Geschäftsführerin einer Evangelischen Kindertagesstätte, als in ihr der Wunsch nach beruflicher Veränderung reifte. Die neue Stelle als Vorstandsreferentin der Diakonie Hessen und ihr berufsbegleitendes Studium in „Nonprofit Management“ an der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD) ergänzten sich daher perfekt. „Ich konnte das Erlernte gleich unmittelbar mit meiner neuen Arbeit verknüpfen“, lobt sie. Erfolgreich: Denn heute ist Tamara Morgenroth Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Region Kassel.

An ihrem 50. Jahrestag konnte Tamara Morgenroth gleich zwei Feste feiern. Nicht nur ihren runden Geburtstag beging sie, an diesem Tag konnte sie auch ihren Masterabschluss in Händen halten. Ein gutes Gefühl nach fünf Semestern, in die sie sich mit viel Freude und Motivation gestürzt hatte. „Ein berufsbegleitendes Studium ist zeitintensiv“, sagt sie. Tamara Morgenroth bewältigte es neben Familie und Vollzeitstelle, doch ihre Begeisterung schwingt immer noch mit, wenn sie von den Kommilitonen*innen an der Evangelischen Hochschule berichtet, den fachlichen Diskussionen mit Menschen aus unterschiedlichen Unternehmen und der Gruppendynamik“ die sich daraus entwickelte. „Das war schon eine spannende Zeit und tolle Gruppe“, erinnert sie sich gerne.

Rund drei Jahre zuvor war ihr der Flyer der EHD in die Hände gefallen. Zu einer Zeit, als sie auf der intensiven Suche nach einer Fortbildung in Managementfragen war. 15 Jahre arbeitete sie da bereits nach einem Theologiestudium in Münster und Hamburg als Gemeindepfarrerin in Schwalmstadt-Treysa. Die Stelle war mit der Geschäftsführung der Evangelischen Kindertagesstätte verbunden. Die Beschäftigung mit betriebswirtschaftlichen Fragen und Management war für sie „wie ein Sprung ins kalte Wasser“ gewesen. „Als Pfarrerin ist man dafür nicht unbedingt ausgebildet“, findet sie. Learning by doing war also angesagt, doch immer wieder hatte sie sich nach Möglichkeiten umgeschaut, um ihr Wissen zu mehren. „Ich brauchte mehr Futter, um meine Arbeit gut zu machen.“ Zunächst hatte sie ein Studium am Diakoniewissenschaftlichen Institut in Heideberg erwogen, mit dem die Evangelische Hochschule ebenfalls kooperiert, doch dann stieß Tamara Morgenroth auf den Studiengang „Nonprofit Management“ in Darmstadt. „Das war genau das, was ich wollte.“ Sie besuchte daraufhin den Informationstag an der EHD und „das hat mich dann überzeugt“. Wichtig war ihr dabei auch, betont sie, dass die Hochschule in kirchlicher Trägerschaft ist.

Als sie ihr Studium aufnahm, hatte sich Tamara Morgenroth bereits beruflich neuorientiert und ihre Tätigkeit als Referentin des Vorstandes bei der Diakonie Hessen in Frankfurt begonnen. „Das Studium war sehr praxisnah. Ich konnte das Erlernte unmittelbar mit meiner neuen Arbeit verbinden und thematisch gleich andocken“, berichtet sie. Das Studium habe sich gelohnt „und ich profitiere davon noch heute“, so ihr Fazit. Auf ihre heutige Stelle als Vorständin und Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Region Kassel habe sie sich so gut vorbereitet gefühlt.
Ihre Masterarbeit schrieb Tamara Morgenroth über die Unterrepräsentanz von Frauen in Vorständen diakonischer Träger und Verbände. Daraus entwickelten sich nicht nur das Netzwerk „Frauen in Führung -Vorständinnen in der Diakonie Hessen“, sondern auch das Projekt „f3-frauen fördern führung“ zur Förderung von Frauen in Führungspositionen in der Diakonie. „Das wäre ohne mein Studium nicht so schnell entstanden“, ist sie sicher.

Ihre heutige Arbeit als Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes Region Kassel macht Tamara Morgenroth viel Spaß. Sie leitet die Geschicke von 200 hauptamtlichen und rund 500 ehrenamtlichen Mitarbeitenden an 25 Standorten in der Stadt und im Landkreis Kassel und ist verantwortlichen für einen Etat von rund 11 Millionen Euro. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war in den vergangenen Jahren die Neustrukturierung des Regionalen Werkes. Wie sieht sie ihre Arbeit? „Ich verstehe mich als Dirigentin eines Orchesters, indem ich dafür sorge, dass die Expertise Vieler zu einem harmonischen Ganzen wird“, sagt sie. Das Studium an der EHD sei dafür die richtige Entscheidung und Vorbereitung gewesen. Text: Astrid Ludwig

Foto: Privat

Marc Oliver Keil

„Das Studium war ein großer Gewinn“

Für Marc Oliver Keil war der berufsbegleitende Masterstudiengang „Nonprofit Management“ ein Karrierebeschleuniger. Ins Studium startete er als pädagogischer Mitarbeiter im Bereich Freiwilligendienst des DRK Kreisverbandes Odenwaldkreis – heute ist der 35-Jährige Abteilungsleiter Controlling der Wohlfahrtorganisation und berichtet direkt an den Vorstand.

„Der Lerneffekt war riesig“, betont Marc Oliver Keil. Was er an den Wochenenden und Präsenztagen aus den Vorlesungen und Seminaren an der Evangelischen Hochschule Darmstadt mitnahm, konnte er gleich in seinem Arbeitsalltag beim DRK umsetzen. „Die Inhalte waren sehr praxisnah und auch der Austausch in der kleinen Studiengruppe mit meinen Kommilitonen überaus wertvoll“, erinnert er sich. Keil arbeitete als pädagogischer Mitarbeiter im Fachbereich Freiwilligendienste des DRK Kreisverbandes Odenwaldkreis, als er den Masterstudiengang Nonprofit Management in Darmstadt aufnahm. Noch während des Studiums wurde er zum stellvertretenden Fachbereichsleiter beim DRK ernannt.

Der Alumnus ist ein Quereinsteiger. Einen Bachelorabschluss hat der gebürtige Erbacher zunächst in Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der TU Darmstadt gemacht. Die Fächer interessierten ihn, „doch ich habe schnell gemerkt, dass mich die soziale Arbeit eigentlich mehr reizt“. Weshalb er 2012 nach seinem ersten Studienabschluss in den pädagogischen Bereich der Wohlfahrtorganisation wechselte. Weil er sich fachlich und persönlich weiterentwickeln wollte, nahm er dort immer wieder an Schulungen und Fortbildungen teil. Die waren gut, „doch ich wollte tiefer gehen, mich auch mal ein ganzes Modul lang mit einem Thema befassen“, berichtet er.

Die Bereichsleitung des DRK-Kreisverbandes war es, die den damals 28-Jährigen schließlich auf den berufsbegleitenden Masterstudiengang Nonprofit Management aufmerksam machte. Die Ausrichtung sagte ihm sofort zu und er schrieb sich 2015 - trotz seiner Vollzeitstelle - für den fünfsemestrigen berufsbegleitenden Masterstudiengang ein. „Genau nach so einem Studiengang hatte ich gesucht, weil er sowohl Managementfragen als auch betriebswirtschaftliche Anforderungen aufgreift.“ Marc Oliver Keils Motivation war groß. „Auch mein Arbeitgeber war sehr flexibel. Ich konnte mal früher gehen oder auch mal länger bleiben, wenn es das Studium erforderte.“ Die Masterarbeit neben dem Berufsalltag zu bewältigen, sei allerdings eine Herausforderung gewesen, räumt er ein. Inhaltlich hat er in seiner Masterthesis jedoch ein Thema angegangen, das später Teil seinen Arbeitsalltag sein sollte. Es ging um die Personalentwicklung in Wohlfahrtorganisationen, speziell beim DRK.

Heute ist Marc Oliver Keil in der Abteilungsleitung Controlling, wobei der Fokus seiner Arbeit einerseits auf der Führung des Personals und der Entwicklung der Abteilung liegt und er andererseits den DRK-Vorstand und die einzelnen Abteilungen auf dem Laufenden halten muss. Dabei muss der Alumnus auch die Kalkulation von Projekten sowie die Analyse und Planung der Geschäftsergebnisse im Blick haben. „Durch das Studium wurde ich sehr gut auf die ganze Bandbreite an Management-Aufgaben in einer Wohlfahrtorganisation vorbereitet“, findet er - wobei ihm heute als Controller auch sein Abschluss in Wirtschaftswissenschaften zu Gute kommt.

Als einen großen Gewinn des Studiengangs Nonprofit Management sieht Marc Oliver Keil neben den erworbenen fachlichen Kompetenzen die persönliche Entwicklung als Führungskraft an. Geholfen haben ihm dabei Studieninhalte wie „Leadership und Ethik“, „Biographie und Leitung“ oder „Komplexität Managen“. Einbringen konnte er diese bei einer ganz besonderen Herausforderung, als ihm während der Corona-Pandemie die Leitung des vom DRK betriebenen Impfzentrums im Odenwald übertragen wurde „Bei einer so dynamischen und schwer planbaren Aufgabe konnte ich die Fülle an Inhalten von Personalmanagement, Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung über Finanzierung und Recht bis hin zur politischen Kommunikation gleichzeitig anwenden. Ich habe den Studiengang im Schnelldurchgang erlebt“, sagt er. Manchmal habe er dabei sogar alte Studienunterlagen wieder hervorgeholt und durchgelesen. „Das hat viel geholfen“, lacht er. Und es habe gezeigt, wie lebensnah an der EHD gelehrt werde. Text: Astrid Ludwig

Foto: Privat