Forschung

Forschungs- und Interessenschwerpunkte:

  • Therapeutisierung der Gesellschaft
  • Ökonomisierung des Sozialen - Soziale Arbeit als Lohnarbeit
  • Sorgearbeit und Geschlechterverhältnisse
  • Kritische Soziale Arbeit
  • Soziale Ungleichheit und Prekarisierung
  • Postwachstum
  • Regierungsweisen des Sozialen

Leihopas – Wenn Männer der dritten Lebensphase Kinder betreuen. Eine Vorstudie

Die explorative Vorstudie untersucht das Phänomen des Leihopas in Hessen. Im Fokus stehen also „alte(rnde)“ Männer, die nacherwerbliche Kinderfremdbetreuung leisten und dadurch mit „typischen“ nacherwerblichen Aktivitäten der gleichen Genusgruppe brechen. Zunächst werden quantitative Daten hinsichtlich der Struktur und Verbreitung des Phänomens bestimmt. Auf der Basis von leitfadengestützten Interviews werden darauf erstens zentrale Motive sowie Ursachen der Leihopaschaft und zweitens die Ausgestaltung der Care-Praxis rekonstruiert. Der analytische Rahmen speist sich dabei aus drei Diskursen: die Diagnose einer (sozialen) Reproduktionskrise, die Prekarisierung von Arbeit und Leben sowie die Debatte um „aktive(s) Alte(rn)“. Ob und inwieweit dabei auch tradierte und/oder sich verändernde Männlichkeitsvorstellungen und damit korrespondierende Konzepte von Großväterlichkeit subjektseitig thematisiert werden, ist die zentrale geschlechtssoziologische Fragestellung der Untersuchung. Hierzu werden im Rahmen der qualitativen Untersuchungsphase ebenfalls Leihomas befragt, die ein komparatives Maß für die Interpretation darstellen.

Projektleitung: Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink / Dr. Alexandra Rau
Projektmitarbeit: Luigi Wenzl, Dipl.-Soz.
Projektdauer: Juni 2015 – November 2016
Gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst


Wenn Frauen zu Familienernährerinnen werden –

Zur Bedeutung und Konstruktion von Geschlecht/sidentitäten in Familien mit weiblichem Haushaltsvorstand im Kontext der Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen

Im Zentrum des beantragten Projekts stehen Familien, in denen als Folge einer Prekarisierung erwerbstätige Frauen zu den Haupternährerinnen geworden sind und damit eine Funktion übernehmen, die zuvor – dem traditionellen Verständnis entsprechend – dem männlichen Part zugeordnet war. Konkret soll die Frage untersucht werden, ob und wie diese Arrangementveränderung die Konstruktion der Geschlechtsidentitäten irritiert, ob und wie damit Anerkennungsnormen in der Paarbeziehung neu verhandelt werden und schließlich ob und wie die traditionellen Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit rekonfiguriert oder reaffirmiert werden. Mit dieser Fragestellung verortet sich das beantragte Projekt im noch jungen Feld der Prekaritätsforschung, schlägt jedoch eine Brücke zur Geschlechter- und Familienforschung.

Gefördert von der Goethe-Universität Frankfurt und dem FB03 im Rahmen der „Kleinen Gender Projekte“
Projektleitung: Dr. Alexandra Rau/ Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink
Projektmitarbeiter_in: Sarah Schmitz
Kontakt: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de/ alexandra.rau@eh-darmstadt.de


12/2011 – 07/2012 Kompetenzzentrum Duales Studium

Projektleitung des Projekts: Machbarkeitsstudie und Konzeptentwicklung für ein Kompetenzzentrum Duales Studium in der Region Rhein-Main; angesiedelt an der FH Frankfurt am Main; gefördert vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung/Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst/Europäischen Sozialfonds


09/2011 – 02/2012 »Die LINKE als kollektiver Akteur«

Erhebung von 10 Gruppeninterviews im Rahmen des Projekts »Die LINKE als kollektiver Akteur«. Projektleitung: Institut Arbeit und Gesellschaft (Ingo Matuschek, Frank Kleemann); gefördert durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung


Psychopolitik (2010)

Dissertation: Gouvernementalitätstheoretische Untersuchungen zu Macht und Subjekt in subjektivierten Arbeitsverhältnissen


Grenzen des Gender Mainstreaming? (2010)

Professionalisierung der akademischen (Selbst)Verwaltung und die Beharrlichkeit von »doing gender«
zusammen mit Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink und Dr. Kendra Briken


Berufliche Identität und Integration "versetzter Arbeiterinnen" bei Daimler-Chrysler (2002)

Pilotstudie, zusammen mit Dr. Isolde Ludwig:
»Berufliche Identität und Integration ›versetzter Arbeiterinnen‹ bei Daimler-Chrysler Mannheim«,
gefördert durch die Hans Böckler-Stiftung; Projektleitung: Prof. Dr. Tilla Siegel


Konzepte von Mütterlichkeit und Väterlichkeit und ihre Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf (2000)

Studentische Hilfskraft im Projekt
»Konzepte von Mütterlichkeit und Väterlichkeit und ihre Bedeutung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf«
angesiedelt im Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main; Projektleitung: Prof. Dr. Andrea Maihofer