Neue Herausforderungen für Diakoniewissenschaft

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Gotlind Ulshöfer am Studienstandort Schwalmstadt-Treysa

Nach der Antrittsvorlesung gab es Blumen: Auf dem Bild (von links) Prodekanin Prof.in Dr.in Susanne Gerner, EHD-Präsident Prof. Dr. Uwe Becker, Prof.in Dr.in Gotlind Ulshöfer und Prof.in Dr.in Dorothea Rzepka (EHD).

(Schwalmstadt, 02.05.2024) Was macht Diakonie aus und wie verändert sich Diakonie angesichts zunehmender Digitalisierung? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Antrittsvorlesung von Prof.in Dr.in Gotlind Ulshöfer am Studienstandort Schwalmstadt-Treysa der Ev. Hochschule Darmstadt (EHD).

„Diakonie ist mehr als analoges Handeln“, so die habilitierte Theologin, Pfarrerin und Diplomvolkswirtin in ihrem Vortrag „Diakonie in der Digitalität – Kritische Diakoniewissenschaft angesichts aktueller Herausforderungen“, der zugleich den Auftakt der Konferenz der Lehrenden im Sommersemester 2024 markierte.

„Wo bleiben Gerechtigkeit und Liebe, Teilhabe und Freiheit als Kennzeichen der Diakonie, wenn immer mehr Robotik und Künstliche Intelligenz Einzug halten?“ Wachsende technische Möglichkeiten wie Robotik und künstliche Intelligenz stellten die Diakonie vor neue Herausforderungen, wodurch auch der Ruf nach einer neuen Kritischen Diakoniewissenschaft lauter werden ließe, sagte die weltgewandte Theologin und schlug zugleich unter dem Titel „Digital Diaconic Studies“ ein neues Forschungsprogramm vor.

Rund 100 Gäste - unter ihnen Hochschulkolleg*innen, Wegbegleiter*innen, Familie und Angehörige der Hephata Diakonie – verfolgten in Präsenz und digital zugeschaltet Ulshöfers Antrittsvorlesung. Im Sommersemester 2023 hatte die 57-Jährige die Professur für Evangelische Theologie mit dem Schwerpunkt Diakoniewissenschaft und Ethik am Standort Schwalmstadt-Treysa übernommen.

Sie sei grenzüberschreitend unterwegs, räumlich und sachlich, sagte EHD-Präsident Prof. Dr. Uwe Becker vor der Antrittsrede anerkennend über Ulshöfer und bescheinigte der Evangelischen Theologin eine „überreiche Hingabe an die Wissenschaft“, die sie mit Heiterkeit gestalte.

Sowohl Ulshöfers Biographie als auch ihre Publikationen seien beeindruckend, beschrieb die Dekanin des Fachbereichs „Soziale Arbeit, Gemeindepädagogik, Diakonik“, Prof.in Dr.in Dorothea Rzepka, ihre neue Kollegin. Ulshöfer, die in Tübingen, Jerusalem, Heidelberg und Princeton studierte, in 2013 habilitierte und unter anderem 15 Jahre lang die Evangelische Akademie in Frankfurt leitete, bevor sie als Professorin für Diakoniewissenschaft, diakonische Praxis und Ethik an der Ev. Hochschule Ludwigsburg sowie als Ko-Leiterin des Ev. Frauenbegegnungszentrums EVA Frankfurt und als Frauenpfarrerin tätig war, hat nun am Campus Hephata ihren neuen Wirkungsort gefunden. Blumen, Lob, strahlende Gesichter – es war eine Welle aus Sympathie, mit der die Antrittsvorlesung von Prof.in Dr.in Gotlind Ulshöfer in feierlichem Rahmen endete.