Ernst-Reuter-Schule Groß-Umstadt: Studierende der EHD evaluieren inklusive Praxis

(Darmstadt, 09.02.2024) Die Ernst Reuter Schule in Groß-Umstadt arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt inklusiv – Schüler:innen mit und ohne Beeinträchtigungen lernen gemeinsam, Regellehrkräfte bilden mit Förderschullehrkräften und Teilhabeassistent:innen Lehr-Tandems im Unterricht. Aufgrund möglicher Veränderungen in der Ressourcenausstattung der Schule, hat eine Seminargruppe des Masterstudiengangs „Inclusive Education“ der Evangelischen Hochschule Darmstadt dieses bewährte Konzept evaluiert.

„Die Evaluation zeigt deutlich, dass das Kollegium und die Schüler:innen gerne an der Ernst-Reuter-Schule arbeiten und lernen“, erläutert Projektleiterin Prof. Dr. Laura Wallner. „Die Doppelbesetzung sorgt dafür, dass Schüler:innen und Lehrkräfte sich wohl und sicher fühlen.“ Auch die rege Beteiligung an der Erhebung spiegelt die hohe Zufriedenheit: Neben Schüler:innen und Lehrkräften nahmen auch 453 Eltern an der Befragung teil. Bei der Ergebnispräsentation in der Stadthalle in Groß-Umstadt waren 130 Personen anwesend, darunter auch Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung wie das Schulamt sowie der Bürgermeister von Groß-Umstadt, René Kirch.

„Was mit der Evaluation noch einmal besonders deutlich wurde: Inklusion setzt zwar eine positive Haltung gegenüber Inklusion und Vielfalt voraus – die an der Schule vorgefunden wurde. Dass diese Haltung in konkretes pädagogisches Handeln umgesetzt werden kann, ist allerdings nicht voraussetzungslos“, mahnt Laura Wallner. „Es bedarf der entsprechenden Ressourcen – vor allem Zeit und Personal unterschiedlicher Professionen – um diese Haltung in die Praxis zu überführen. Wesentlich für gelingende multiprofessionelle Zusammenarbeit ist zudem, dass die Lehr-Tandems – wie an der ERS – dauerhaft zusammenarbeiten und nicht nur punktuell in wenigen Stunden in der Woche.“ Nur so könne sich ein echtes Team entwickeln, das in der täglichen Arbeit von den unterschiedlichen Qualifikationen und Kompetenzen profitiere.

Profitiert haben auch die Studierenden der EHD:  „Wir machen das, weil wir zum einen den Studierenden eine ‚reale‘ Projektarbeit mit echten Daten und Projektpartner:innen ermöglichen wollen und zum anderen, weil so ein regelmäßiger Transfer von der Hochschule in die Praxis und umgekehrt ermöglicht wird“, so Laura Wallner. „Das Praxisforschungsprojekt bildet das Herzstück unseres Masters Inclusive Education.“