Evangelische Hochschule Darmstadt als Familienfreundliche Hochschule zertifiziert

(30.09.2022) Die Evangelische Hochschule Darmstadt (EHD) wurde von der Diakonie Deutschland und der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung zertifiziert. In einem zweijährigen Prozess entwickelte und verankerte die Hochschule Maßnahmen, die Beschäftigte wie Studierende darin unterstützen, Erwerbsarbeit und Studium mit familiären Sorgeverpflichtungen besser vereinbaren zu können.

(v.l.n.r.) Bischöfin Kirsten Fehrs (stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD), Josephine Teske (Schirmherrin des Evangelischen Gütesiegels Familienorientierung), Prof. Dr. Kerstin Rathgeb und Prof. Dr. Alexandra Rau (Evangelische Hochschule Darmstadt), Maria Loheide (Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland)

„Dies war ein anstrengender, aber auch spannender Weg des gemeinsamen Tuns, bei dem es uns wichtig war, alle Akteursgruppen mit ins Boot zu holen“ meint Prof. Dr. Alexandra Rau, Leiterin der Senatskommission Familienfreundliche Hochschule. Schnell sei man sich aber einig gewesen, dass die EHD ein weites Verständnis von Familie ihrem Leitbild zugrunde legt, das den Lebensrealitäten der Menschen heute entspricht. Familie sei dort, wo Menschen verbindlich füreinander Sorgeverantwortung übernehmen, und das sei schon lange nicht mehr nur „Vater, Mutter, Kind“. „Jetzt sind wir stolz, dass Gütesiegel erworben zu haben“.

Bei der Verleihungszeremonie mit Grußworten der Bischöfin und stellvertretenden EKD-Ratsvorsitzenden Kirsten Fehrs und Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, wurden fünfzehn weitere Einrichtungen und Träger aus Kirche und Diakonie mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung zertifiziert.

„Die Menschen, die sich in diakonischen Einrichtungen, Diensten, Beratungs- und Bildungsstätten engagieren, leisten einen enorm wertvollen Beitrag für das gute Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Sie betreuen, pflegen, kümmern sich, verwalten, führen, konzipieren und gestalten. Sie sollen in einem beruflichen Umfeld arbeiten, in dem sie als Mensch wahrgenommen werden und ihr Mensch-Sein leben können. Dazu zählt auch, dass sie Job und Familie vereinbaren können. Genau das wollen wir mit der Zertifizierung mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung fördern", so Loheide. Auch Fehrs unterstrich, dass Familien als den „wohl wichtigsten Orte, in denen Verantwortung füreinander übernommen wird, wo Menschen füreinander einstehen und sich stützen“, selbst Unterstützung brauchen.

Die EHD hat mit dem Gütesiegel diesen Ball aufgenommen und sich langfristig einer familienorientierten Personal- und Hochschulpolitik verpflichtet. „Studieren mit Kind etwa stellt eine besondere Herausforderung dar. Jetzt wird am Studienstandort Schwalmstadt eine Elternoase eingerichtet, in der Studierende, aber auch Beschäftigte ihre Kinder betreuen können“, konkretisiert die Beauftragte für Chancengleichheit Prof. Dr. Kerstin Rathgeb. „Am Studienstandort Darmstadt haben wir damit seit Jahren sehr gute Erfahrungen gesammelt.“

Für Beschäftigte wurde Familienfreundlichkeit bei Mobilem Arbeiten mitgedacht, wie auch bei Regelungen zum Urlaubsanspruch in der Elternzeit und zu Feiertagen über den gesetzlichen Anspruch hinaus. „Gründonnerstag, Heiligabend und Silvester sind dienstfrei. Und für Kinder und pflegebedürftige nahe Angehörige zahlt die EHD Zuschüsse aus einem Familienbudget“, ergänzt Kanzler Dr. Arne Lankenau.

Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung ist als ständiges Angebot beim Institut für Qualitätsentwicklung und Gütesiegel in Kirche und Diakonie verankert. Über 60 Träger, Einrichtungen und Dienste sind bisher mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung zertifiziert. Unter ihnen sind kleinere Kirchengemeinden und Verwaltungsämter, Kirchenkreise, Bildungseinrichtungen, diakonische Erziehungs- und Pflegeeinrichtungen bis hin zu großen diakonischen Komplexträgern, Krankenhäusern und Hochschulen.